Welche Versicherung braucht man wirklich?

Eines vorweg: Ich bin kein Freund von Versicherungen und deswegen erachte ich viele Versicherungen als unnötig. Erst recht sollten Versicherungs­gesellschaften bei ihren Kern­kompetenzen bleiben und zwar Risiken zu versichern.

Mein Grundsatz bei Versicherungen ist folgender: Versicherungen sollen ein Risiko – und zwar das Existenz­risiko – absichern. Alles andere ist meiner Meinung nach unnötig. Wo allerdings für jeden Einzelnen das existenzielle Risiko liegt muss jeder für sich selbst bestimmen. Und so ist es ist wirklich schwierig eine generelle Auskunft zu geben, welche Versicherung man wirklich braucht. Die individuelle Situation ist ent­scheidend. Und das bedeutet, dass sich die Sinn­haftig­keit von Ver­sicherungen im Laufe des Lebens immer wieder verändern kann, so wie sich eben auch unser Leben verändert. Pauschale Aussagen sind daher nicht möglich.

Dieser Artikel soll aber aus meiner Perspektive einen Überblick geben welche Versicherungen ich für bestimmte – nämlich zur Absicherung des existenziellen Risikos – Fälle für sinnvoll erachte. Dieser Überblick ist nur eine Kurz­­einschätzung mit einer Aussage, ob ich diese Versicherung für mich selbst in Anspruch nehme, oder nicht.

Ausblick: Wir werden nach und nach für bestimmte für uns wichtige Versicherungs­lösungen separate und deutlich detailliertere Artikel schreiben, in denen wir dann auch Vor- und Nachteile aufführen und erklären für welche Personen oder Situationen wir diese für sinnvoll erachten.

Reisekostenrücktrittsversicherung

Für normal gesunde Menschen in der Regel unnötig. Sollte man die Reise nicht antreten können ist es sehr ärgerlich wenn man den Reise­preis verliert, aber ein existenzielles Risiko ist das nicht. Auch wenn ich persönlich viel Reise: diese Versicherung habe ich noch nie abgeschlossen.

Rechtsschutzversicherung

Bei wirklich existenziellen Streitfragen (z.B. Gesundheits­schäden, Kündigungen, etc.) kann eine rechtliche Auseinander­setzung mit der Gegen­partei sinnvoll sein. Diese Streitig­keiten können durchaus eine gewisse Zeit lang dauern und das wiederum kann schnell ins Geld gehen. Gewinnt man vor Gericht, so muss die Gegen­partei die Kosten des Gerichts­­verfahrens tragen. Ansonsten vice versa.

Die meisten Rechts­streitigkeiten betreffen allerdings nicht die Existenz. Oft ist der Streitwert geringer als die Kosten des Verfahrens. Statistisch ist belegt: wer eine Rechtsschutz-Versicherung hat, klagt häufiger. Wer also gern streitet oder sich oftmals ungerecht behandelt fühlt, für den kann die Versicherung sinnvoll sein. Alle anderen sollten sich darüber informieren, was eine Rechtsschutz­versicherung pro Jahr kostet. Alternativ kann man die monatlichen Prämien auch auf einem Sparkonto beiseite legen und sollte man irgendwann einen Anwalt benötigen, das angesparte Geld dafür verweden. Braucht man keinen Anwalt, hat man sich die Prämien gespart und kann über das Geld frei verfügen. Ich habe mich für die Variante mit dem Spar­konto entschieden.

Reisegepäckversicherung

In der Regel unnötig. Es kommen natürlich zwar immer wieder Gepäck­stücke weg. Aber auch ohne Versicherung zeigen sich zum Beispiel Flug­gesellschaften oft kulant und beteiligen sich zumindest teilweise am Wert der verlorenen Gegen­stände (aber Achtung: oft wird ein Nachweis gefordert – zum Beispiel Rechnungen von Koffer, Laptop, etc.). Ich habe diese Versicherung noch nie gehabt und werde sie wahrscheinlich auch nie haben.

Haftpflichtversicherung

Unbedingt notwendig. Denn verursache ich bei einem Dritten einen Schaden muss ich dafür aufkommen. Wenn es um Leib und Leben geht kann das sehr teuer werden, nicht nur bei Tod sondern insbesondere auch bei Arbeitsunfähigkeit des Dritten. Eine Haftpflicht­­versicherung tritt dann bis zum im Vertrag festgelegten Höchstgrenzen für den Schäden ein (die Versicherung übernimmt zum Beispiel auch Schäden, die die eigenen Kinder anderen zufügen). Ganz wichtig hierbei ist die Schadens­ausfalldeckung. Diese tritt ein, wenn Ihnen ein Schaden zustößt, der Schadensverursacher aber den Schaden finanziell nicht begleichen kann oder über keine eigene private Haftpflichtversicherung verfügt. Etwa 15% aller Deutschen besitzen keine Absicherung durch eine private Haftplficht­versicherung. Dabei sind die Kosten für eine private Haftpflicht mit etwa 20 bis 50 Euro pro Jahr sehr überschaubar im Vergleich zu den möglichen Kosten durch einen Schaden.

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