Kostenloses Girokonto auch für Geschäftskunden

Viele Banken und Sparkassen, insbesondere Online­banken, bieten schon lange kosten­lose Giro­konten mit ebenfalls kosten­freien EC- und Kreditkarten für Privat­kunden an. Auch für Frei­berufler (wie Ärzte, Rechts­anwälte, Architekten, Wirtschafts­prüfer, Steuer­berater, Journalisten etc.) sind die meisten Bank­geschäfte kosten­frei zu haben.

Dagegen verlangen fast alle Banken bei Personengesellschaften (GbR, OHG, KG, Partner­gesellschaften) und Kapital­gesellschaften (GmbH, AG) zum Teil sehr hohe Gebühren für Konto­führung, EC- und Kredit­karten. So bezahlen Unter­nehmen zumeist eine monatliche Grund­gebühr für ihre Konto­verbindung und dazu noch für jede einzelne Buchung (Ein/Auszahlung von Bargeld, Überweisungen, Daueraufträge, Schecks, …). Bei Geschäfts­kunden die viele Waren umsetzen kommen monatlich schnell mehrere Hundert Euro zusammen – und das monatlich. Gerade für kleinere Unter­nehmen ist das doch sehr viel Geld.

Aber es tut sich etwas! In den letzten Jahren bekommen die Banken immer mehr Konkurrenz durch sogenannte Fintechs (Einsatz moderner Finanztechnologie von meist jungen Unter­nehmen (Startups) die den etablierten Banken zunehmend Markt­anteile abnehmen – diese Entwicklung wurde erst durch die Einsatz von Tablets, Laptops und Smart­phone und der ständigen Verfügbar­keit des Internets möglich). Man kann im Bankenbereich schon fast von einer technologischen Revolution sprechen. So entstehen immer mehr junge dynamische Unternehmen im Finanzbereich (Crowdfunding, Crowdinvesting, Onlinebroker, Online- und Direktbanken, Versicherungs­apps, Vergleichs­portale um nur einige zu nennen) während etablierte Großbanken (Spar­kassen, Commerz­bank, Deutsche Bank etc.) schon seit Jahren immer mehr Filialen schließen und Personal abbauen.

Eines dieser jungen Unternehmen ist die Fidor Bank – eine seit 2009 am Markt tätige Direkt­bank aus München. Im Deutschen Markt ist sie damit nach unserem bisherigen Kenntnis­stand aktuell die Einzigste, die auch Geschäfts­kunden ein kosten­freies Giro­konto anbietet. Mehr noch. Es fallen auch keine Gebühren für Buchungs­posten an. Zudem gibt es noch eine geringe Guthabensverzinsung von 0,1% auf das Giro­konto. Allein für die Kredit­karte erhebt die Bank aktuell eine Gebühr von 8,95 Euro pro Jahr.

Unserer Meinung nach für Geschäftskunden ein interessantes Angebot. Nachteil: Sie haben als Kunde keine Möglichkeit eine Filiale aufzusuchen. Bargeldeinzahlungen sind somit nicht möglich. Auch Auszahlungen können nur über Geld­automaten von fremden Kredit­instituten abgewickelt werden. Da könnten dann Gebühren anfallen. Wer das aller­dings nicht oder nur kaum benötigt, für den ist die Fidor Bank eine gute Wahl.

Ob die aktuelle Preisstruktur des Unternehmens allerdings nur ein Lock­angebot ist oder ob die Bank diese Konditionen langfristig ihren Kunden anbieten kann wird die Zukunft zeigen. Vielleicht wird die Bank aber auch der Trend­setter für sinkende Preise für Bank­geschäfte von Geschäfts­kunden.

Übrigens: auch für Privat­kunden ist die Fidor Bank eine attraktive Bank. Denn auch hier gibt es ein kostenfreies Girokonto. Noch besser als beim Geschäfts­konto: hier gibt es die Kredit­karte sogar komplett ohne Jahres­gebühr. Nachteil wie auch beim Geschäfts­konto: es gibt keine Filialen bei der Sie Bareinzahlungen und Auszahlungen tätigen können. Das heißt: alle Bank­geschäfte müssen online abgewickelt werden.

Wir sind gespannt, wie sich der Bankenmarkt in den nächsten Jahren verändern wird und was das für uns als Kunden bedeutet. Denn schon heute scheinen Bezahl­vorgänge im Internet via Paypal, Sofort­überweisung, Giropay & Co. die handelsübliche Über­weisung abzulösen. An der Supermarkt­kasse können Sie mit Ihrem Smart­phone bezahlen. Vielleicht löst eine vollkommen neue Technik, wie ein unter der Haut sitzender Chip, bald das Bargeld völlig ab. Wer braucht da noch klassische Banken?

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