Alles Wichtige zur Risikolebensversicherung

Kosten und Versicherung auf „verbundene Leben“

Pro abgesicherte 100.000 Euro für den Ehemann aus unserem Beispiel, fallen typischerweise Kosten von rund 10 Euro pro Monat für die Risikolebensversicherung an. In unserem Beispiel auf der vorherigen Seite sollte er einen Vertrag über rund 420.000 Euro abschließen (also rund 42 Euro im Monat bzw. 504 Euro im Jahr) und die Frau einen Vertrag über 120.000 Euro (rund 12 Euro pro Monat oder 144 Euro im Jahr). Bei Partnern kann sich aber auch eine so genannte Versicherung auf „verbundene Leben“ (egal welcher der Partner stirbt, es wird immer die abgeschlossene Versicherungs­­summe ausbezahlt) lohnen. Das heißt, man versichert in einem Vertrag beide Partner (hier ein Vertrag über rund 400.000 Euro) und braucht so nicht zwei Verträge abzuschließen und kann die Kosten reduzieren. Nach­teil hierbei ist allerdings die schwierige Hand­habung bei Trennung der Partner. Auch für eine Absicherung der Kinder ist diese Versicherung eher ungeeignet.

Versicherungen mit über die Laufzeit fallenden Versicherungs­­summen

Aber es sind auch zwei unabhängige Verträge denkbar. Ein Vertrag für das generelle Risiko, um die laufenden Lebens­haltungs­­kosten zu decken und somit den Lebens­standard zu halten und ein weiterer nur für die Immobilie.

Vorteil: Man kann Versicherungen abschließen, bei denen sich die Versicherungs­­summe über die Laufzeit hin reduziert (die Versicherung bildet also das Risiko des Kredites ab; so wie das Risiko mit fortlaufender Tilgung immer geringer wird, so reduziert sich auch die Versicherungs­­summe). Solche Verträge sind oft günstiger als mit fester Versicherungs­­summe. Bei unserem Darlehen mit Lauf­zeit von 20 Jahren wäre also eine Versicherung über dieselbe Laufzeit sinnvoll und zwar mit linearer Abnahme der Versicherungs­­summe (200.000 Euro/20 Jahre = 10.000 Euro p.a. weniger Versicherungs­­summe). Nach zehn Jahren wäre die Versicherungs­­summe daher nur noch bei 100.000 Euro.

Was beeinflusst den Preis einer Risikolebensversicherung?

Bevor man sich versichern kann, möchte die Versicherung einiges über den eigenen Lebensstil (Rauch- und Trinkgewohnheiten, Freizeitverhalten etc.) und Gesundheits­zustand (z.B. Rückenerkrankungen, Diabetes, Nervenleiden) wissen. Bei Versicherungs­­summen meist bis 250.000 Euro reicht den meisten Versicherern eine Selbst­auskunft bezüglich des Gesundheitszustands. Bei Summen darüber verlangen viele Gesell­schaften einen Gesundheits­check vom Hausarzt.

Achtung: Seien Sie offen und ehrlich und verschweigen Sie keine riskanten Sportarten oder schwere Krankheiten. Das führt zwar zu höheren Beiträgen, aber Sie bzw. der Begünstigte (das ist derjenige, der die Aus­zahlung erhält falls Sie versterben) sind gegen alle Risiken versichert. Sind sie erst einmal versichert und bekommen dann eine Krank­heit oder üben einen anderen Sport aus müssen Sie das nicht ihrer Versicherung melden – versichert sind Sie aber trotzdem. Eine Ausnahme gibt es: Haben Sie die Versicherung als Nicht­raucher abge­schlossen und fangen während der Lauf­zeit an zu rauchen, müssen Sie, um Ihren Ver­sicherungs­­schutz aufrecht zu erhalten, diesen Umstand der Versicherung melden. Daraufhin müssen Sie mit deutlich höheren Beiträgen rechnen, da Raucher ein deutlich höheres Sterbe­­risiko haben. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Beiträge das drei-, vier- oder gar fünffache eines Nicht­rauchers betragen.

Also wer raucht oder krank ist, zahlt höhere Beiträge. Zudem steigen die Beiträge je höher die Versicherungs­­summe ist, außerdem ist die Laufzeit entscheidend. Denn je länger die Laufzeit, desto größer die Sterbe­­wahrscheinlich­keit und desto höher die Beiträge. Aber auch das Alter bei Versicherungsbeginn ist entscheidend.

Je älter Sie aktuell sind, desto mehr müssen Sie für die Absicherung Ihrer Liebsten bezahlen (rechnen Sie mit dem 2-3 fachen des jährlichen Beitrages pro 10 Jahre Lebensalter (nach oben hin steigend). Versicherungs­­summen im Nachhinein für einen bestehenden Vertrag senken, ist kaum möglich. Wollen Sie die Summe erhöhen (weil sich ihre Lebens­situation geändert hat) ist das zumeist möglich, allerdings ist dafür oft ein erneuter Gesundheits­check vonnöten.

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