Fonds kaufen – ganz ohne Gebühren und Ausgabeaufschläge
Ziel muss es sein, gar keinen Ausgabeaufschlag zu bezahlen und dafür auf die so genannte „Beratung“ der Hausbank zu verzichten. Von Ihnen wird also mehr Eigenverantwortung verlangt. Auch mit einem 50-prozentigen Rabatt auf den Ausgabeaufschlag („Sie sind ein guter Kunde von uns!“) dürfen Sie sich nicht zufrieden geben.
Wir haben daher alle im Laufe der Zeit ein Depot bei einer Fondsbank (das sind Banken, die sich auf den Handel mit Investmentfonds spezialisiert haben) eröffnet. Hier können wir über 6.000 Investmentfonds, und damit fast alle in Deutschland verfügbaren Fonds, ganz ohne Ausgabeaufschlag und Transaktionskosten kaufen. Auch ETFs können hier sehr kostengünstig erworben werden (ETFs behandeln wir in einem gesonderten Artikel).
Ziel muss es sein, gar keinen Ausgabeaufschlag zu bezahlen.In Deutschland gibt es mehrere Institute in diesem Bereich, u.a. die Augsburger Aktienbank, die Frankfurter Fondsbank, die Fondsdepot Bank sowie die European Bank for Financial Services, kurz ebase. Neben Einmalanlagen besteht bei allen Instituten auch die Möglichkeit einen Sparplan abzuschließen, beziehungsweise über einen Auszahlungsplan sich eine Zusatzrente aufzubauen.
Der größte Vorteil für den Anleger besteht aus unserer Sicht allerdings darin, dass beim Kauf von Fondsanteilen meist kein Ausgabeaufschlag gezahlt werden muss.
Ab einem gewissen Volumen (bei der Fondsbank ebase sind dies derzeit 25.000 Euro) entfallen sogar auch die Depotgebühren, die bei ebase zwischen 12 und 36 Euro pro Jahr betragen. Minderjährige zahlen in der Regel gar keine Depotgebühren.
Unterstellen wir nun einmal, dass Sie pro Jahr für 1.000 Euro Investmentfonds kaufen und im Schnitt dafür 4% Ausgabeaufschlag bezahlen. Bereits dann lohnt sich der Wechsel, da Sie bei ebase nur max. 36 Euro Depotgebühren zahlen, sich aber 40 Euro Ausgabeaufschläge gespart haben. Ab jedem weiteren Euro sparen sie umso mehr. Investieren Sie zum Beispiel 15.000 Euro pro Jahr, zahlen Sie nach zwei Jahren voraussichtlich keine Depotgebühren mehr und sparen sogar 600 Euro pro Jahr an Ausgabeaufschlägen.
Kosten beim Kauf eines InvestmentsfondsAusgabeaufschlag in %: | Investition von 10.000 Euro | Investition von 20.000 Euro |
---|---|---|
0% | 0 Euro | 0 Euro |
2,5% | 250 Euro | 500 Euro |
5,0% | 500 Euro | 1000 Euro |
Ein Konto bei einer Fondsbank kann man als Privatperson nicht direkt eröffnen, dies ist eigentlich nur institutionellen Kunden vorbehalten. Daher müssen Sie einen so genannten Fondsvermittler dazwischenzuschalten. Sie eröffnen über diesen und seine Kundennummer bei der Fondsbank ein eigenes Depot auf Ihren eigenen Namen.
Die Stiftung Warentest hat in diesem Sommer mehrere dieser Fondsvermittler getestet und für gut befunden. Anbieter, die mit möglichst vielen Fondsbanken zusammenarbeiten sind die AVL-Finanzvermittlung, direktfonds24, der FondsSuperMarkt und die TrigonusGruppe. Wir haben dabei mit der AVL-Finanzvermittlung stets positive Erfahrungen gemacht.
Wir möchten es nochmal betonen, dies alles ist absolut seriös und nicht mit mehr oder weniger Risiko verbunden, als ein Wertpapierdepot bei einer Filial- oder Direktbank zu eröffnen. So handelt es sich bei ebase zum Beispiel um eine 100%ige Tochter der Commerzbank. Sollten Sie Commerzbank-Kunde sein, dann fragen Sie Ihren Bankberater doch einmal nach ebase. Wir sind gespannt, wie er reagiert und wenn Sie Lust haben, schreiben Sie uns doch Ihre Erfahrungen.
Warum das Thema Fondsbanken nicht häufiger von großen Zeitungen bzw. Finanzmagazinen vertieft wird, ist und bleibt ein Rätsel für uns.
Im übrigen spielt das Thema Einlagensicherung bei Fonds und damit bei den hier genannten Fondsbanken keine Rolle, da Fonds, wie auch Anleihen und Aktien, rechtlich als „Sondervermögen“ in den Bilanzen der Banken betrachtet werden. Dies bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz der Bank die Fonds von dem Vermögen der Bank getrennt sind.
Zur Veranschaulichung können Sie sich das gerne wie ein herkömmliches Bankschließfach vorstellen, welches ebenfalls bei einer Bankinsolvenz unabhängig von dem Vermögen der Bank ist. In diesem Fall würde lediglich der Schließfachinhalt zu einer anderen Bank gebracht werden. So verhält es sich auch bei Fonds, Aktien oder Anleihen.
Zertifikate oder auch Kontoguthaben (z.B. auf dem Girokonto) hingegen sind rechtlich gesehen lediglich ein „Anspruch“ gegenüber der Bank, d.h. die Bank schuldet Ihnen das Guthaben auf ihrem Konto. Im Falle einer Insolvenz der Bank ist dieser Anspruch bis zu einer bestimmten Höhe durch die Einlagensicherung abgedeckt.
Investmentfonds bei einer Fondsbank kaufen und somit sehr viele Ausgabeaufschläge sparen: Ein weiterer Schritt zur Ihrer finanziellen Unabhängigkeit.