Immobilien oder Immobilienaktien

Nehmen wir einmal an, ein Freund oder eine Freundin würde Ihnen bei einem Bier oder einem Glas Wein sagen, dass er einen Kredit von 200.000 Euro aufgenommen hat, um damit Aktien zu kaufen. Sie würden ihn wahr­scheinlich für verrückt erklären. Und dies voll und ganz zu recht!

Würde der gleiche Freund Ihnen jetzt mitteilen, dass er eine schicke Eigentums­wohnung für 250.000 Euro gekauft hat und diese mit einem Kredit von 200.000 Euro finanziert, würden Sie ihm wahr­scheinlich dazu gratulieren.

Möchten Sie Ihr Geld in Immobilien anlegen, können wir Ihnen nur zu Immobilien­aktien raten; Diversifikation ist dabei das Schlüssel­wort. Bei einer einzigen Immobilie legen Sie sich auf eine Wohnung an einem bestimmten Ort fest und verlassen sich auf die Zahlungs­kräftigkeit eines einzelnen Mieters. In der Finanz­sprache sprechen wir daher von einem Klumpenrisiko.

Möchten Sie Ihr Geld in Immobilien anlegen, können wir Ihnen nur zu Immobilienaktien raten. 

Kaufen Sie nun aber Aktien von einer großen Wohnungs­gesellschaft wie der Vonovia (ehemals Deutsche Annington), so werden Sie „Vermieter“ von derzeit 370.000 Wohneinheiten, verteilt über ganz Deutschland. Sie verteilen Ihr Risiko also auf viele Wohnungen, Mieter und Städte. Außerdem müssen Sie sich nicht um Neben­kosten­abrechnungen und Reparaturen kümmern, denn dies übernehmen die Mitarbeiter der Wohnungs­gesellschaft. Und schließlich müssen Sie beim Kauf nicht mit bis zu 12% Neben­kosten rechnen, sondern zahlen die ganz normalen Transaktions­gebühren Ihrer Bank (i. d. R. 0,2% – 0,8% der Kaufsumme) für den Kauf der Aktien.

Shopping-CenterNeben der bereits erwähnten Vonovia möchten wir an dieser Stelle ebenfalls beispielhaft das Unter­nehmen Deutsche EuroShop empfehlen. Die Deutsche EuroShop ist derzeit an 19 Einkaufscentern in Deutschland, Österreich, Polen und Ungarn beteiligt. So gehören zum Portfolio u.a. das Main-Taunus-Center bei Frankfurt, das Rhein-Neckar-Zentrum zwischen Mannheim und Heidelberg sowie die Altmarkt-Galerie in Dresden. Vermutlich waren Sie also auch schon einmal in einem Shopping-Center der Deutschen EuroShop zu Gast.

Ihr Geld ist aus unserer Sicht in Immobilien[shy]aktien wesentlich diversifizierter und risikoärmer angelegt, als in einer Einzelimmobilie. Trotz großer Schwankungen an der Börse.

Beide Unternehmen haben sich auf die Fahnen geschrieben, ihre Divi­denden zumindest zu halten und wenn möglich zu erhöhen. So hat die Deutsche EuroShop seit ihrem Börsen­gang 2001 die Divi­dende auf inzwischen 1,30 Euro pro Aktie erhöht und musste diese noch nie senken. Dies entspricht einer aktuellen Dividenden­rendite von 3,4%. Die Vonovia ist erst seit 2013 an der Börse und hat in den ersten zwei Jahren 0,70 Euro und 0,78 Euro aus­geschüttet. Für die kommende Zahlung im Jahr 2016 wurden 0,94 Euro in Aussicht gestellt. Dies ent­spricht ebenfalls einer aktuellen Dividenden­rendite von 3,4%.

Kennziffern ausgewählter Immobilienaktien
NameAktueller Kurs (15.12.15)Dividende 2016 (erwartet)Aktuelle Dividendenrendite Dividende stabil oder erhöht seitSchwerpunkt
Deutsche EuroShop 39,28€1,35€3,4%15 JahrenShopping-Center
Vonovia 27,63€0,94€3,4%3 Jahren (seit Börsengang)Wohnimmobilien
Hamborner Reit9,14€0,40€4,4%23 JahrenGewerbeimmobilien

Auch diese Aktien sollten sie niemals auf Kredit kaufen. Ihr Geld ist aber aus unserer Sicht wesentlich diversifizierter und risikoärmer angelegt als in einer Einzel­immobilie, trotz großer Schwankungen an der Börse.

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